Dienstag, 6. Juni 2017

Rezension zu "Wo ist Jay" von Astrid Korten


Preis: € 12,90
Einband: Taschenbuch
Seitenzahl: 380 Seiten
Verlag: Amreko Literatur Verlag
Weiter Informationen / Bildquelle:Verlagsinformation/Bildquelle






5 Sterne

Inhalt

Eine junge Frau wird im Aachener Stadtgarten brutal zusammen-geschlagen. Wenig später stirbt sie an ihren Verletzungen. Nicht weit davon entfernt wohnt die Tierärztin, Mia Becker, mit ihrem Mann Leon und den Kindern Esther und Benny. Nach einem Girfriend-Wochenende verschwindet Mias beste Freundin, die charmante, gut aussehende Jay de Winter, spurlos. Mia ist davon überzeugt, dass Jay ihre Familie nicht freiwillig verlassen hat, zumal die Tote aus dem Stadtgarten Jay verblüffend ähnlich sieht.

Eindruck

(Dieser Psychothriller basiert auf einem wahren Fall, der sich vor einigen Jahren in Aachen ereignet hat.)

Willkommen auf der Achterbahn der Emotionen - Vertrauen und Mißtrauen, Liebe und Hass, Aufmerksamkeit und Gleichgültigkeit, Loyalität und Verrat, Lügen und Intrigen.

Eine Clique von 8 Personen - drei Ehepaare, zwei Single, kennen sich seit ewigen Zeiten. Gemeinsame Unternehmungen und Besuche, die Kinder wachsen zusammen auf, ein fester Abend in der Woche. Man hilft sich, man ist füreinander da - keine Kompromisse in kleinen und 
großen Katastrophen des Alltags. 

Bis..., ja bis durch das Verschwinden von Jay die Fassade bröckelt und plötzlich nichts mehr so ist wie es mal war. Von einer Sekunde auf die andere ist nur noch Schein statt sein und bei jedem einzelnen fällt nach und nach die verlogene Maske, die sich hinter einer scheinbar so sorglosen, engen Freundschaft verborgen hat. Einzig Mia hält noch an allem fest und in zerstörerischer Sorge um die beste Freundin beginnt sie auf eigene Faust zu recherchieren. Die Er-kenntnis, dass keiner den anderen kennt wie er wirklich ist, trifft Mia wie ein mittleres Erdbeben und die Gleichgültig- und Tatenlosigkeit - ja sogar Erleichterung darüber, dass Jay aus ihrer Mitte verschwunden ist - lässt ihr das Blut in den Adern gefrieren. Nur in Falk findet Mia einen verständnisvollen Verbündeten, der ihr hilft nach ihrer Freundin zu suchen, denn Mia spürt mehr und mehr, dass Jay ihre Familie nicht einfach aus einem Streit mit ihrem Ehemann oder einer Laune heraus einfach sang- und klanglos verlassen hat. Doch dann gerät Mia selbst in große Gefahr.

Behaltet Eurer Freunde im Auge, hört Ihnen zu und redet selbst über das was Euch bewegt und noch viel intensiver darüber was Euch stört. Nur wenn Missverständnisse ausgeräumt werden, wenn Eifersucht und Neid schon im Keim erstickt werden - nur dann sind Freundschaften ein stabiles Fundament. Und nur dann können wir darauf bauen, das wir in einer Gemeinschaft füreinander da sind, uns Halt geben und uns auffangen, wenn wir ins stolpern geraten. Ehrlichkeit, Offenheit, Loyalität und Vertrauen sind die Fundamente, Diese Fundamente gilt es zu pflegen und zu schützen, denn sie geben uns einen sicheren Stand.

Mit einem flüssigen, fesselnden Schreibstil und grandioser Recherche schafft Astrid Korten hier mal wieder eine Gänsehautatmosphäre. Authentisch, greifbar und lebendig gezeichnete Charaktere
sowie die Brisanz, dass es sich um einen tatsächlich geschehenen Kriminalfall handelt, halten den Leser in Atem und fesseln von der ersten bis zur letzten Seite.   
 
Fazit

"Wo ist Jay" - großes Kino das unter die Haut geht und lange dort verharrt. Grandioser und fesselnder Psychothriller, der auf blutrünstige Szenen verzichten kann, dafür bei mir aber eine Menge
Fragen bezüglich Freundschaft und auch zum Täter ins Rollen gebracht hat. Von mir hier eine absolute Leseempfehlung.

Erschienen erstmals im eigenen von Astrid Korten neu gegründeten "Amreko Literatur Verlag".
Ein Interview dazu in wenigen Tagen auf meinem Blog und Facebook.
http://calimeros-buchseite.blogspot.de/

2 Kommentare:

  1. Hallihallo,
    ich fand den Thriller auch große Klasse! Da hat Astrid Korten sich selbst übertroffen ;-)
    Liebe Lesegrüße, Heike von irveliest.wordpress.com

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    1. Hallo Heike,

      ja, ist echt ein tolles Buch. Ich schätze Astrid als Autorin sehr und es freut mich, dass Du über sie und "Jay" den Weg auf meinen Blog gefunden hast.

      LG Silke

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