Sonntag, 12. März 2017

Rezension zu "Epidemie" von Asa Ericsdotter


Preis: € 22,00
Einband: Hardcover
Seitenzahl: 384 Seiten
Verlag: Arctis Verlag
Weiter Informationen / Bildquelle: Verlagsinformation/Bildquelle













5 Sterne

Inhalt 

Die Gesundheitspartei hat die Macht übernomen. Ihr politisches Programm: die Epidemie der Fettsucht zu bekämpfen. Landon, ein junger Forscher , findet auf der Suche nach seiner Liebe Helena 
ein verändertes Land vor: Propaganda und Diskriminierung greifen um sich und die Angst ist allgegenwärtig. Als Johan Svärd, der Ministerpräsident, seine Macht schwinden sieht, lässt er die 
Übergewichtigen in sogenannte Fat Camps bringen. 

Eindruck 

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dieses Buch hat mich überrollt wie ein Tsunami und ich musste nach dem vorletzten Abschnitt erstmal durchatmen und das Gelesene sacken lassen. Dystopie oder Polit- 
thriller ist die Frage. Denn soweit hergeholt erscheint mir das Szenario nicht. 

Ein Partei, die nach der Regierungsübernahme übergewichtige Menschen drangsaliert, diskriminiert und diffamiert. Ärzte die auf Teufel komm raus Diätpräparate verschreiben, Propaganda für Sport-Boot-Camps und Kirchen die in Hardcore-Fitness-Center umfunktioniert werden. Dazu Initiativen die sich für "fettfreies Wohnen" einsetzen und Menschen die sich aus Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes zu Tode hungern. Das alles wäre schon unglaublich genug. Aber als alle Zwangsmaßnahmen unter dem Deckmantel der Gesundheitsreform nicht bei allen greifen, schlagen Viehtransporte auf um die "Unbelehrbaren" in sogenannte Fat Camps zu deportieren. 

Was dort geschah, ist an Grausamkeit, Abartigkeit und Menschen-verachtung kaum noch zu überbieten. Das Ganze ließ die Verfolgung der Juden unter Hitler wieder und wieder vor den Augen aufleben. 

Dieses Buch sollte als Warnung genommen werden. Als Warnung, keinen politischen Strömungen hinterher zu laufen, nur weil sie gerade den Nerv von unzufriedenen Minderheiten treffen. Es sollte dazu aufrütteln reißerische Hetzpropaganda mit den offensten Ohren die uns möglich sind, zu hören und solchen gefährlichen politischen Flügeln keine Lobby zu bieten um ihr widerwärtiges Gedankengut in die Tat umzusetzen. 

Fazit 

Fassungslosigkeit, Entsetzen, Ekel, Wut und Trauer - ich kann meine Gefühle gar nicht zusammenfassen. Ein gradioses Buch, das für mich ein Highlight - nicht nur in 2017 - ist, obwohl oder gerade weil mich die Geschichte sehr mitgenommen hat.    

2 Kommentare:

  1. Huhu Silke,

    das hört sich aber wirklich nach einem heftigen Thema an. Da kann ich mir vorstellen, dass das keine leicht verdauliche Kost war.

    Liebe Grüße
    Konzi

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  2. Hallo,

    leicht verdaulich nicht, aber saugenial :-)

    LG Silke

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