Sonntag, 12. März 2017

Rezension zu "Die Schande der Lebenden" von Mark Billingham


Preis: € 19,99
Einband: Hardcover
Seitenzahl: 448 Seiten
Verlag: Atrium Zürich Verlag
Weiter Informationen / Bildquelle: Verlagsinformation/Bildquelle













3 Sterne 

Inhalt:

Ein renommierter Chirurg, eine attraktive Grenzgängerin, ein unberechenbarer Stricher, eine junge Kassiererin und eine verbitterte reiche Dame: Fünf Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, bilden einen Kreis. Sie alle sind Süchtige, die sich auf der Suche nach Hilfe zufällig begegnet sind. Jeden Montag treffen sie sich im selben Haus, um in der Gruppe Halt zu finden. In ihrer Mitte sitzt der Therapeut Tony De Silva, der selbst eine Vergangenheit hat. Ihm vertrauen die fünf ihre dunkelsten Geheimnisse an. Dabei gibt es eine eherne Regel: Nichts von dem, was zwischen ihnen besprochen wird, darf jemals nach außen dringen. Selbst als ein Gruppemitglied ermordet wird, halten die Überlebenden an dieser Übereinkunft fest - während die Ahnung wächst, dass einer von ihnen ein Mörder ist.

Eindruck:

"Die Schande der Lebenden" ist eine sehr interessant aufgebaute Geschichte. Wahnsinnig gut gefallen haben mir die verschiedenen Zeitebenen, denn das Buch ist in "Hier und Jetzt" und "Damals und Dort" geteilt. Zusätzlich gibt es noch Phasen, in denen ein Dialog stattfindet, zwischen zwei Personen in einem Gefängnis. Hierbei ist nicht klar, um wen es sich handelt und was die beiden verbindet. Eigentlich ein Buch nach meinem Geschmack, weil man sehr lange überhaupt nicht weiß wohin die Reise gehen soll.

Die einzelnen Personen lernt man nur sehr sehr langsam und auch nur sehr wenig kennen. Die Charaktere bleiben weitestgehend fremd und sind teilweise sehr anstrengend sind. Durch die distanzierte Darstellung fand kein Aufbau von Sympathie oder Antipathie statt. Eigentlich fand man jeden von ihnen - sogar den Therapeuten - früher oder später ätzend, aber trotzdem auch interessant genug um die Therapie zu begleiten. Fasziniert hat mich, wie eine Gruppe total kaputter Typen, die durch ihre Sucht eigentlich zu Einzelgängern geworden sind, zusammenhalten und mauern wenn es darum geht, dass "Nest" in dem sie sitzen und Halt bekommen, nicht zu beschmutzen.

Es blieb viel Raum für Spekulationen und um sich zusammen zu reimen, wer was wie und warum getan haben könnte oder auch nicht. Und alles was man sich zurecht gelegt hatte, brach am Schluss zusammen wie ein Kartenhaus, denn das Ende war überhaupt nicht abzusehen und wahnsinnig überraschend.

Fazit:

Eine eigentlich sehr gut aufgebaute und überlegte Geschichte, die aber doch - trotz spannender Handlung - sehr zäh zu lesen war. Ein wenig wie: Man hat ein tolles Rezept, man hat alle hochwertigen Zutaten zusammen aber irgendwie will die Mischung nicht gelingen und der Teig nicht aufgehen. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen