Samstag, 11. März 2017

Rezension zu "Die Frauen vom Meer" von Deniz Selek


Preis: € 14,99
Einband: Klappenbroschur
Seitenzahl: 400 Seiten
Verlag: Droemer-Knaur
Weiter Informationen / Bildquelle: Verlagsinformation/Bildquelle













5 Sterne

Inhalt:

Es ist Frühling in Istanbul, als Ferah auf einer Parkbank sitzend ihren Vater wiedererkennt, der die Familie vor Jahrzehnten verließ. Gemeinsam mit ihm begibt sich Ferah auf eine Reise in die 
Vergangenheit:
zu Ferahs Mutter, einer stolzen Tatarin, die dem Vater einst in die Türkei folgte, zu der Deutschen Elisabeth, die Ferahs Sohn heiratete und lernen musste, was Leben in einer fremden Kultur bedeutet, und schließlich zu Ferahs erwachsener Enkelin, die zwischen zwei Kulturen aufwächst.
Alle drei Frauen haben glückliche Jahre an großen Meeren verbracht, bis sie in ein neues Leben versetzt wurden, in dem sie sich bewähren mussten.

Eindruck:

"Die Frauen vom Meer" - eine Familienreise durch drei Generationen, die mich mehr als einmal schlucken und am Ende mit dicken Tränen zurückließ. Warum Tränen ? - weil es einfach nur schön war !

Dieses Buch über die Höhen und Tiefen, Vor- und Nachteile, Schwierigkeiten und Einfachheit von multikulturellen Beziehungen berührt so tief. Das "Vor-Augen-führen", dass es funktionieren kann und über Generationen hinweg Bestand haben kann, ist wunderschön. Intensiv, emotional und sehr feinfühlig geschrieben erlebt man die Gefühle jeder einzelnen Person mit - man leidet, liebt, freut und lebt mit ihnen. Dazu die tollen Landschaftsbeschreibungen geben dem Leser das Gefühl dabei zu sein.

Die Zwischenkapitel - die eigentlich die Rahmenhandlung bilden - in denen Ferah mit ihrem Vater auf eine Reise in die Vergangenheit geht, sind von einer solchen Melancholie und emotionaler Tiefe,
dass ich beim Lesen Gänsehaut hatte. Die Leben werden hier in Rückblenden erzählt und aufgearbeitet und der Moment in dem Ferah - gefühlt in den Armen ihres Vaters - loslassen kann, hat mich
mit einem Gefühl der Wärme zurückgelassen.

"Wir sind zu Hause (Sercan) - Ja, wir sind zu Hause (Ferah)" 

Fazit:

Ich weiß nicht wann ich so etwas intensives, tiefes und emotionales zuletzt gelesen habe. "Die Frauen vom Meer" werden mich ewig beschäftigen. Dieses Buch wird mein ständiger Begleiter werden,
und dafür kann ich nur sagen: Danke Deniz Selek!

Eine kleine nebensächliche Besonderheit, die aber die Intensivität des Lesens unterstrichen hat, ist das Cover. Während des gesamten Buches habe ich über die Wellen gestrichen und das Gefühl 
gehabt am Meer zu sein. Wer sich dieses Buch zulegt, wird feststellen was ich meine...

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